Mitte der 80er Jahre war Batik der Hit. Als Mode und auch als politisches Statement. Heute ist Batik wieder in. und weil es nicht nur in wilden Farben und Mustern sein muss, kann ein Batik T-Shirt, wenn es z.B. einfarbig ist, sogar im Büro getragen werden. Im Rahmen der Ferienbetreuung bot die Kirchengemeinde einen ganzen Tag lang Batiken für Kinder an. Christin Abel und Nicole Böing-Lange leiteten die Kinder beim Batiken an, Torben Weinz sorgte für Spiele in den Zeiten, da die T-Shirts trocknen mussten und Anika Plaisier-Koch sorgte zusammen mit Dr. Danele Weinz um die Mittagszeit für eine riesige Speisetafel mit Nudeln Bolognese und leckeren Nachtisch. Zum Schluss durften die Kinder noch ein T-Shirt einfach wild frei Hand färben.
Die Tatsache, dass es die "Pastor Schuver Straße" entlang der Kirche gibt, deutet es schon an: Ulrich Schuver war mehr als nur einer der Ortspastoren von Collinghorst. Die beachtliche Zeit von 45 Dienstjahren stand er den Collinghorstern als Seelsorger und Diakon zur Seite. Diese Jahre von 1910-1955 beinhalten auch das dunkle Jahrzehnt des zweiten Weltkrieges mit vorausgehendem politischen Aufschwung der Nazis. Außerdem bekannte Pastor Schuver sich eben nicht zur NSDAP-treuen Kirche der "Deutschen Christen", sondern zur "Bekennenden Kirche", welche totalitäre Herrschaft und A. Hitler ablehnte. Doch nicht nur Verneinung der Nazi-Diktatur war ihm wichtig, auch die konstruktive Arbeit als Mitglied der Landessynode in Hannover war ihm wichtig und vor allem die Collinghorster Gemeindemitglieder und Kinder, für die er sich einsetzte.
Es tut gut, sich von Zeit zu Zeit an seine Wurzeln zu erinnern und zu wichtigen Orten zurück zu kehren, um die Geschichte lebendig zu halten. Daher rief Ulrich Schuver, Enkel des besagten Pastors Ulrich Schuver in Collinghorst an und bat um die Möglichkeit, beim geplanten Familientreffen die Kirche als Wirkungsstätte des Großvaters zu besuchen sowie den Grabstein, der den Ort markiert, wo Pastor Schuver zur letzten Ruhe gebettet wurde. So trafen sich viele Familienmitglieder am Wochendende 9. nach Trinitatis, besichtigten die Kirche, hörten den Klang der historischen Orgel und hörten Erzählungen zu einer wichtigen Person ihrer eigenen Geschichte.
Im Rahmen einer Reise per Wohnmobil kam die französische Forscherin Béatrice Louys, in Begleitung ihres Ehemanns Jacques, zur Collinghorster Dreifaltigkeitskirche. Sie promoviert derzeit in Frankreich an der Universität Straßburg in mit einer Arbeit zur Darstellung der Heiligen Dreifaltigkeit mittels des Gnadenstuhls, wie sie auch das Deckenfresco unserer Dreifaltigkeitskirche wiedergibt. Louys ist auf der Suche nach weiteren, ähnlich aussehenden Darstellungen, von denen es einige aber wohl nicht allzuviele aus dieser alten Zeit gibt. Die Detailtreue und hohe Kunstfertigkeit des Collinghorster Gemäldes könnte ein Hinweis sein, so schätzte sie nach der ersten Inaugenscheinnahme, dass das Gemälde eher später entstanden ist als die bisher bekannte Datierung um das Jahr 1350. Sie sagte zu, sobald sie ihre Forschungsarbeit abgeschlossen habe, den Teil, der Collinghorst betrifft, zur Verfügung zu stellen.
Die weitaus interesssantere Frage aber als die genaue Datierung des Gemäldes ist das "warum?": Warum haben die Collinghorster im 14. oder 15. Jahrhundert für ihre Heimatkirche dieses aufwändige Deckenfresco von der Heiligen Dreifaltigkeit anfertigen lassen, für das es in der näheren Umgebung wohl keine Vorlage gab.
Im Rahmen er Ferienpassaktion bot Frieda Goldenstein einen zweiteiligen Malkurs mit Ölfarben an. Der Platz im Jugendtreff ist für eine Gruppe mit Staffeleien und viel benötigtem Arbeitsgerät eigentlich nicht konzipiert, aber mit etwas Zusammenrücken hatte trotzdem jede Teilnehmerin genügend Ellbogenfreiheit. Alle Teilnehmerinnen starteten ohne Vorerfahrungen. Frieda Goldenstein erklärte vorab das Mischen aus 3 Grundfarben, das Vorzeichnen mit Kohle und ließ die Teilnehmerinnen ihr Motiv aus mitgebrachten Vorlagen auswählen. Bereits am Ende der ersten Workshopeinheit konnten fast alle ein fertiges Gemälde präsentieren.
Den Sommer nutzen: bei idealer Temperatur zum Fahrradfahren machte sich der Männertreff samt Partnerinnen per Fahrrad auf den Weg. Andreas Ackerstaff hatte eine Route ausgearbeitet. An der Vogelbeobachtungsstation des Holter Polder empfing Hinderk Brouwer die Gruppe mit einer Erfrischungsstation. Über Schatteburg und vorbei an der Backemoorer Kirche ging es dann über die Meentemoorstr. wieder zurück nach Collinghorst.
Der Abend wurde beim gemeinsamen Essen vom Grill ausklingen gelassen, es wurde viel erzählt, gelacht und gesungen. Die Moderation des Tages lag bei Manfred Vieth, der in diesem Jahr neu ins Leitungstrio eingestiegen ist.
Ab sofort beteiligt sich die Kirchengemeinde an der Ferienbetreuung der Kommunen Rhauderfehn und Ostrhauderfehn. Im Rahmen der Ferienpassaktionen werden verschiedene Workshops angeboten, die Kreativität, Spielen und insgesamt das soziale Miteinander fördern. Tina Kieslich leitete mehrere Kindergruppen beim kreativen Arbeiten mit Gips und Farben sowie einem Workshop mit Holz an. Es folgt eine Aktion von Frieda Goldenstein zum Malen mit Ölfarben auf Leinwand. Am Ende der Ferien wartet dann das Batiken von T-Shirts und ein Termin zum Kennenlernen, Esrkunden und Ausprobieren des Jugendtreffs für Kinder unter 10 Jahren, die ja eigentlich noch keine Gelegenheit haben, den Jugendtreff zu besuchen. Geleitet werden diese Tage von Christin Abel, Anika Plaisier-Koch und Pastor Torben Weinz.
Am letzten Schultag wurden in Collinghorst die Kinder der 4. Klassen feierlich aus der Grundschule Overledinger Geest verabschiedet. Eine Neuerung aus der Corona-Zeit wurde kurzerhand beibehalten: den Reisesegen bekamen die Kinder, obwohl es jetzt wieder möglich wäre, nicht in der Kirche, sondern im Rahmen der großen Schulfeier, open-Air auf dem Schulhof. Für Musik sorgte Organistin und Chorleiterin Grsa Goudschaal. Segensbändchen als Erinnerung an den Segen verteilten dann Kirchenvorsteherinnen Gerda Götze und Hilde Sterrenberg.